Rasenpflege – Das müssen Sie beachten

 

Dieses Mal dreht es sich in meiner Kolumne um alles, was mit dem Rasen zu tun hat, denn wer ein sattes Grün – das frei von Unkräutern und Moos ist – in seinem Garten haben möchte, der sollte einige Arbeitsschritte nicht außer Acht lassen. Auch bei der Neuanlage von Rasenflächen gibt es verschiedene Möglichkeiten und selbstverständlich einiges zu beachten, um noch mehr Freude am „zweiten Wohnzimmer“ zu haben.

Das Vertikutieren

Das Vertikutieren des Rasens ist im Frühjahr eine der wichtigsten Tätigkeiten, um den Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Da sich jedoch nicht jeder Gartenliebhaber unter diesem wichtigen Begriff der Gartenpflege etwas vorstellen kann, möchte ich Ihnen das Vertikutieren kurz erläutern.

Grundsätzlich ist der Frühling die beste Zeit, um seinen Rasen zu vertikutieren. Hierbei werden mit Hilfe des sogenannten „Vertikutierers“ Moos und Filz vom Gras getrennt und gleichzeitig entfernt. Erst wenn dies geschehen ist, bekommen die Grashalme wieder genügend Sauerstoff und wachsen zu einem dichten, strapazierfähigen Rasen zusammen. Umgangssprachlich wird daher auch oft von der „Belüftung des Rasens“ gesprochen.

So sollten Sie vorgehen:

  • Achten Sie darauf, dass der Rasen trocken ist,  um die beim Vertikutieren gesammelten Grasabfälle anschließend sauber entfernen zu können.
  • Überprüfen Sie die Vertikutierhöhe, die Messer sollten idealerweise 2 – 3 mm in den Boden hineinreichen, um die Graswurzel nicht zu verletzen.
  • Bleiben Sie mit dem Vertikutierer nicht zu lange an einer Stelle, da sonst der Boden bzw. das Gras Schaden nehmen kann. Gehen Sie im Schachbrettmuster vor. Der Garten sollte zuerst längs und dann quer abgearbeitet werden.
  • Anschließend empfiehlt es sich, den Rasen mit einem speziellen Dünger – der Unkrautvernichter beinhaltet – zu düngen. 
  • Vier Wochen später kann dann an kahlen Stellen Rasensamen neu eingesät werden.

 

Kommen wir nun zur Neuansaat:

Wer seinen Rasen komplett neu ansäen will, weil das Moos und Unkraut schon überhandgenommen haben, muss zuerst die Fläche fräsen, um das vorhandene Unkraut restlos aus der zukünftigen Rasenfläche zu entfernen. Danach empfiehlt es sich, neue Erde in den vorhandenen Boden einzubringen. Hierbei sollte man darauf achten, dass der Humus feinkrümelig ist und so wenige Steine wie möglich beinhaltet. War der vorhandene Rasen zum größten Teil mit Moos befallen, lohnt es sich, zusätzlich noch Sand unter das neue Substrat zu mischen, damit das Regenwasser gleich in die unteren Erdschichten versickern kann. So hat das Moos gar nicht erst die Möglichkeit, Wurzeln zu schlagen. Danach wird der neue Humus gleichmäßig und dem Geländeverlauf angepasst so fein wie möglich verteilt.

Ist das geschafft, geht es an das Einsäen. Dabei sollte man darauf achten, eine strapazierfähige Rasenmischung wie z. B. den „Spiel- und Sportrasen“ zu verwenden. An Stellen, die die meiste Zeit des Tages im Schatten sind, sollte man auf spezielle Schattenrasenmischungen zurückgreifen, um auch dunkle Stellen zu begrünen. Nachdem das Saatgut – den Mengenangaben des jeweiligen Herstellers entsprechend – ausgebracht wurde, muss die gesamte Fläche nochmals abgerecht werden, um sicherzustellen, dass der Samen auch Kontakt mit der Erde hat und direkt dort anwurzelt. Um zusätzlichen Kontakt zwischen Erde und Saatgut zu gewährleisten und um für Trittfestigkeit zu sorgen, muss die Fläche anschließend gewalzt werden.

Eine weitere, jedoch auch teurere Möglichkeit, sich ein sattes Grün in den Garten zu zaubern – und dies innerhalb kürzester Zeit –, ist der Rollrasen.  Anstatt den Rasen anzusäen, wird hierbei der Rasen bereits komplett gewachsen und zusammengerollt geliefert und auf der geebneten Fläche verlegt. Danach wird der verlegte Rollrasen gewalzt und die nächsten Tage, je nach Witterung, tagsüber bewässert. Der Vorteil dieser Art der Begrünung ist, dass man in Rekordzeit ein dichtes und teppichartiges Grün erhält.

 

Wie Pflege ich meinen Rasen?

Um einen dichten Rasen auch dauerhaft in gutem Zustand zu halten, sollte das Grün regelmäßig gemäht werden. Am besten ist ein Rhythmus von fünf Tagen. Je öfter der Rasen gemäht wird, desto dichter wird er. Das häufige Mähen bewirkt, dass die einzelnen Grasbüschel sich von unten nach oben verzweigen und somit auch das Unkraut „weniger Platz“ hat, um zu gedeihen.

Auch die Schnitthöhe spielt beim Mähen eine wichtige Rolle. Eine Höhe von 5 cm sollte hier nicht unterschritten werden, denn wird der Rasen zu kurz gehalten, besteht die Gefahr, dass er an heißen Tagen verbrennt bzw. vertrocknet. Ist der Rasen zu lang, kann dieser an regenreichen Tagen umknicken, er hat dann auch keine Möglichkeit mehr zu trocknen und beginnt zu faulen. Dies wiederum fördert das Wachstum des Mooses, und der Rasen verfilzt. Die Höhe von 8 cm sollte daher nicht überschritten werden. Des Weiteren sollte der Rasen zwei Mal jährlich gedüngt werden. Das erste Mal im Frühjahr nach dem Vertikutieren und das zweite Mal im Herbst, dann mit einem speziellen Winterdünger, der in allen gängigen Bauhäusern erhältlich ist. Dieser stellt sicher, dass auch im Winter ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Wenn Sie dann noch in längeren Trockenphasen ausreichend bewässern, sollte einem satten Grün nichts mehr im Wege stehen.

 

Wer einen Rasenmäher mit Fangkorb besitzt, kann sich das mühsame Zusammenrechen des mit dem Vertikutierer herausgearbeiteten Mooses und Unkrauts ersparen und ganz einfach den Rasenmäher das Material aufsaugen lassen. Hierzu den Mäher, je nach Menge des Unkrautes, auf die entsprechende Höhe einstellen und wie beim Mähen darüber hinwegfahren.Sven Kulzer

Bild: Mariusz Blach – Fotolia